Sakralbauten und Innenentwicklung

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2017-01Type
- Master Thesis
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Die schweizerische Religionslandschaft befindet sich in einem Wandel. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts war die Bevölkerung entweder evangelischreformiert oder römischkatholisch. Heute ist rund ein Drittel konfessionslos oder gehört einer anderen Konfession an. Dies hat dazu geführt, dass trotz Bevölkerungswachstum in der Schweiz einzelne Glaubensgemeinschaften an Mitgliedern verloren haben. Dem gegenüber stehen einige Gebäude, welche vor Jahrhunderten, der damaligen Gemeinschaftsgrösse entsprechend, erstellt wurden. Das Resultat ist, dass u. a. Kirchenbauten und Kirchgemeindehäuser zu wenig genutzt werden. Gebäude, Grundstücke und Flächen effizient zu nutzen ist eine Strategie der Siedlungsentwicklung nach innen. Dadurch soll zusätzlichen Einwohnern und Arbeitsplätzen innerhalb des bestehenden Siedlungsgebiets Raum geboten werden. Wie Liegenschaften im Eigentum von Glaubensgemeinschaften dazu genutzt werden können, soll in dieser Masterthesis untersucht werden. Nach einer thematischen Übersicht wurde eine räumliche erarbeitet. Letztere wurde dazu genutzt, schweizweite wie auch regionale gesellschaftliche Trends bezüglich der Religion zu erkennen. Anschliessend wurden Kirchenbauten anhand von GISAnalysen auf Standortqualitäten untersucht, welche für eine Siedlungsentwicklung nach innen erforderlich sind Gleichzeitig konnte eine Vorstellung darüber gewonnen werden, wie gross schätzungsweise das Ausmass der Bauzonenflächen im Eigentum von Glaubensgemeinschaften ist. Anschliessend wurde, u. a. anhand von Beispielen, die Möglichkeiten aber auch Anforderungen im Umgang mit Liegenschaften im Eigentum von Glaubensgemeinschaften aufgezeigt und die dazu bestehenden Haltungen von Glaubensgemeinschaften hinterfragt. Anhand der Vertiefungsgemeinde Bern konnten Liegenschaften im Eigentum von Glaubensgemeinschaften auf ihr Potenzial zur Siedlungsentwicklung nach innen untersucht werden. Zuerst wurde eine Übersicht dieser Liegenschaften erstellt, welche sich zum Grossteil im Eigentum der evangelischreformierten bzw. der römischkatholischen Glaubensgemeinschaft befinden. Verschiedene Arten von Siedlungsentwicklungsmöglichkeiten wurden mit angemessenen Detaillierungsgraden untersucht. Ein Bestandteil davon kann innerhalb des bestehenden Planungsrechts von den Glaubensgemeinschaften umgesetzt werden. Dadurch könnten Geschossflächen von bis zu 17'300 m² bzw. Wohnraum für bis zu 330 Personen geschaffen werden. Andere Massnahmen erfordern aufwändige Planungen, bei welchen z. T. die Stadt miteinbezogen werden muss. Dies ermöglicht einerseits die Umnutzungen von bestehenden Liegenschaften für Schul- und Quartierarbeitszwecke. Andererseits können Massnahmen ausserhalb des bestehenden Planungsrechts in Betracht gezogen werden. Solche erfordern einen grösseren Planungsaufwand, der jedoch den bestehenden, vielseitigen Qualitäten der Liegenschaften Rechnung trägt. So wird der frühe Einbezug von denkmalplegerischem Fachwissen und partizipativen Prozessen dem kulturhistorischen und den emotionalen Werten von Liegenschaften im Eigentum von Glaubensgemeinschaften gerecht. Anhand der vorgeschlagenen Beispiele wurden konkrete wie auch allgemeine Empfehlungen formuliert. Diese richten sich an Glaubensgemeinschaften wie auch politische Gemeinden. Show more
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https://doi.org/10.3929/ethz-b-000207261Publication status
publishedPublisher
ETH ZürichOrganisational unit
03726 - Scholl, Bernd (emeritus)
02226 - NSL - Netzwerk Stadt und Landschaft / NSL - Network City and Landscape
02655 - Netzwerk Stadt u. Landschaft ARCH u BAUG / Network City and Landscape ARCH and BAUG
Notes
IRL - Institut für Raum- und Landschaftsentwicklung. Professur für RaumentwicklungMore
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