Käufer des Hybridfahrzeugs Toyota Prius im Vergleich mit Käufern von Toyota Corolla und Toyota Avensis
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2006Type
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Abstract
Fahrzeuge mit Hybridantrieb bieten eine höhere Energie-Effizienz und können beitragen zur Reduktion der CO2-Emissionen und zur Verminderung unserer Abhängigkeit von importierten und
nicht erneuerbaren Erdölprodukten. Zwei Faktoren stehen im Vordergrund bei der Beurteilung, wie gross der künftige Beitrag von Hybridfahrzeugen bei der Treibstoffeinsparung sein könnte.
Erstens der mögliche künftige Marktanteil, welcher wiederum davon abhängt, wo im Markteindringungs-Lebenszyklus die Hybridtechnologie heute steht. Zweitens das Konsumentenverhalten im
Einzelfall, wo die Schlüsselfrage ist, ob das Vorhandensein von Hybridfahrzeugen dazu führen kann, dass die Konsumenten grössere und/oder mehr Autos kaufen, als sie es getan hätten im Fall,
dass es die Hybridtechnologie gar nicht gäbe. Der künftige Marktanteil hängt, neben anderen Faktoren, ab von heutigen Status der Hybridfahrzeuge im Markteindringungs-Lebenszyklus. Dabei
werden meist fünf Kategorien von KäuferInnen unterschieden, wenn es darum geht, den Marktanteil einer neuen, innovativen Technologie zu beschreiben: „innovators“, „early adopters“, „early
majority“, „late majority“ und „laggards“ (englisch für „Zögerer“). In den USA ist die Hybridtechnologie auf dem Weg, von der „early adopter“-Kategorie zum Massenmarkt, d.h. zur „early
majority“ überzugehen. In welcher Phase die Hybridtechnologie in der Schweiz ist, kann erforscht werden mittels der Charakteristika und Präferenzen von KäuferInnen von Hybridfahrzeugen. Dazu
wurden alle Schweizer KäuferInnen des Hybridfahrzeugs Toyota Prius in den ersten neun Monaten nach Markteinführung befragt. Als Vergleichsgruppe dienten KäuferInnen von vergleichbaren Autos
mit konventionellem Verbrennungsmotor, Toyota Corolla und Toyota Avensis. Die Vergleiche der HybridKäuferInnen mit den jeweiligen Vergleichsgruppen zeigen (statistisch signifikante)
Unterschiede: Hybridhaushalte haben ein höheres monatliches Haushalteinkommen und eine höhere Ausbildung. Auch bei den Präferenzen beim Neuwagenkauf zeigen sich (statistisch signifikante)
Unterschiede: HybridkäuferInnen stufen Treibstoffverbrauch und Fahrzeugtechnologie als wichtiger ein, auf Kosten anderer Kriterien wie Markentreue und Design. Daraus folgt, dass die
KäuferInnen von Hybridfahrzeugen zurzeit in der Schweiz sich weiterhin von den KäuferInnen anderer Fahrzeuge unterscheiden. Die hybride Antriebstechnik wurde sehr bewusst gewählt und war das
ausschlaggebende Kaufargument. HybridkäuferInnen würden von ihrem Einkommen und ihrer Ausbildung her eigentlich in einem anderen, deutlich grösseren Fahrzeugsegment kaufen. Sie entstammen
weiterhin dem „innovator“- oder „early adopter“-Segment, und noch nicht der so genannten „early majority“. Hinsichtlich Konsumentenverhalten wurde nach dem Vorhandensein von zwei möglichen,
potentiell kontraproduktiven Effekten gesucht: Erstens, ob der Wechsel hin zu einem Hybrid-Neufahrzeug einhergehen könnte mit einem überdurchschnittlichen Anstieg in der Autogrösse. Zweitens,
ob Hybridfahrzeuge öfter als im Durchschnitt als Zweit- oder Drittwagen gekauft werden und so zu einer Erhöhung des Motorfahrzeugbestandes in der Schweiz beitragen könnten. Beide Effekte sind
nicht vorhanden. Mit dem Toyota Prius haben die Hybridkäufer im Schnitt nur um wenige Kilogramm Auto „zugelegt“, und sind damit klar unter dem schweizerischen Trend (der durchschnittliche
Neuwagen wird in der Schweiz wie auch in allen anderen Automärkten jedes Jahr um ca. 1.5% schwerer) und auch klar unterhalb der Gewichtszunahme in den nicht-hybriden Vergleichsgruppen. Auch
eine Zunahme im mittleren Autobestand pro Haushalt konnte nicht nachgewiesen werden. Damit kann gesagt werden, dass Hybridfahrzeuge zurzeit nicht einhergehen mit kontraproduktiven
Effekten. Show more
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publishedJournal / series
Berichte zum Schweizer AutokaufverhaltenVolume
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ETH, IED-NSSIOrganisational unit
03400 - Scholz, Roland W.
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