Abstract
Raumstruktur, Siedlungsentwicklung, Wirtschaft und Verkehr bilden ein enges Wirkungsgefüge. Durch vielschichtigen Wandel innerhalb dieser komplexen Rahmenbedingungen hat die in der Vergangenheit auch in der Schweiz zu beobachtende Suburbanisierung von Wohnen und Arbeiten zu einer veränderten Dynamik der Entwicklungsstrukturen des Berufspendelverkehrs geführt. Neue methodologische Ansätze zur Beschreibung und Abgrenzung der Pendler-Einzugsbereiche (commuter sheds) von Städten und Gemeinden sowie zur Analyse des Pendlerverhaltens in einer Zeitreihe wurden infolge zunehmender Untauglichkeit bestehende Modellformen dringend benötigt. Mit der vorliegenden Arbeit werden zwei mögliche Konzeptionen zur Analyse und Abgrenzung von Pendler-Einzugsbereichen vorgestellt, die Methode der Konfidenz- ellipsen (eine Adaption des Jennrich-Turner home ranges) und der kernel densities. Nach Einordnung des Phänomens „Pendeln“ in das Wirkungsgefüge und den Kontext täglicher Mobilität, werden verkehrliche und geographisch- strukturellen Veränderungen der Pendlermobilität in Europa und den USA, sowie relevante Entwicklungstendenzen der Schweiz anhand von Sekundärquellenanalysen dargestellt. Es folgt eine Erläuterung der Aufbereitung und Bereinigung der Datenbasis (Pendlermatrizen der Volkszählung 1970, 1980, 1990, 2000) sowie der Hintergründe bestehender Modellformen und der adaptierten Methoden. Diese werden ausführlich mathematisch-statistisch hergeleitet. In einer makroanalytischen und kartographischen Ergebnisauswertung werden die markanten Veränderungen der Pendlermobilität abschließend dargestellt. Die Analyse zeigt eine ungebremste Entwicklung der räumlich-funktionalen Trennung von Wohnen und Arbeiten. Die Reisezeiten bestätigen das Gesetz des konstanten Zeitbudgets bei progressiv gestiegenen Pendeldistanzen. Bei der Verkehrsmittelwahl zeigt sich eine starke Umschichtung zugunsten des MIV. Die Pendler-Einzugsbereiche der Großzentren sind besonders in den letzen 20 Jahren enorm gewachsen und beginnen sich stark zu überlappen. Die entwickelten Methoden haben sich als geeignet erwiesen. Show more
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publishedPublisher
IVT, ETH ZürichSubject
Schweiz; Pendler; Einzugsbereich; Pendelgebiet; Konfidenzellipse; Kernel densityOrganisational unit
03521 - Axhausen, Kay W. (emeritus) / Axhausen, Kay W. (emeritus)
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