Attitudinal and Emotional Consequences of Islamist Terrorism. Evidence from the Berlin Attack

Abstract

Studies about Islamist‐inspired terror attacks in the Western world have identified a recently declining impact on public opinion. What explains this development? In this article, CSS senior researcher Enzo Nussio argues that the wider audiences of terrorist attacks have become desensitized, both in cognition (when citizens increasingly expect an attack) and in emotion (when audiences lose sensitivity to attacks). This study analyzes a survey conducted around the Berlin Christmas market attack in 2016 to German citizens. The author finds that attitudes like trust in government, national identification, and views of Islam remain unchanged, while sadness and anger are heightened in the immediate aftermath of the attack. These findings are relevant as political leaders have justified important policy changes in fields like migration and even war-making with reference to supposed shifts in public opinion after attacks.

Studien über islamistisch inspirierte Terroranschläge in der westlichen Welt haben einen in jüngster Zeit abnehmenden Einfluss auf die öffentliche Meinung festgestellt. Was erklärt diese Entwicklung? In diesem Artikel argumentiert CSS Forscher Enzo Nussio, dass das breitere Publikum im Bezug auf Terroranschläge desensibilisiert ist, sowohl in kognitiver Hinsicht (wenn Bürger mit zunehmender Gewissheit einen Anschlag erwarten) als auch in emotionaler Hinsicht (wenn das Publikum die Sensibilität für Anschläge verliert). Die vorliegende Studie analysiert eine Umfrage, die im Kontext des Anschlags auf den Berliner Weihnachtsmarkt im Jahr 2016 mit deutschen Staatsbürgern durchgeführt wurde. Der Autor stellt fest, dass Einstellungen wie das Vertrauen in die Regierung, die nationale Identifikation und die Ansichten über den Islam unverändert bleiben, während Trauer und Wut in der unmittelbaren Folgezeit des Angriffs verstärkt werden. Diese Befunde sind relevant, da politische Führer in der Vergangenheit wichtige politische Veränderungen in Bereichen wie Migration und sogar Kriegsführung mit dem Hinweis auf vermeintliche Veränderungen in der öffentlichen Meinung nach Terroranschlägen gerechtfertigt haben.