Räumliche Zusammenhänge zwischen Keimlingen und Samenbäumen an drei Standorten im Raum Zürich.

Open access
Author
Date
2019-03Type
- Master Thesis
ETH Bibliography
yes
Altmetrics
Abstract
Die generative Baumverjüngung ist ein wichtiger Prozess der natürlichen Walddynamik. Dabei
ist die Etablierung der Keimlinge aus Samen ein komplexer Vorgang, welcher von vielen Faktoren abhängt und bei einem Grossteil der Samen nicht erfolgreich endet. Für eine erfolgreiche
Etablierung müssen keimfähige Samen an Stellen vorhanden sein, welche eine Keimung zulassen. Dabei spielen die räumliche Verteilung der Samenbäume als Samenproduzenten und
die Eigenschaften des Keimsubstrats als Mikrohabitat wichtige Rollen.
Um die räumlichen Zusammenhänge der Samenbäume und Keimlinge zu untersuchen, wurden Samenbäume in verschiedenen Waldbeständen an drei Standorten im Raum Zürich kartiert. In Kombination mit Keimlings- und Mikrohabitatsaufnahmen einer vorhergehenden Arbeit
an denselben Standorten konnten die Zusammenhänge analysiert werden. Zusätzlich konnte
mit den vorhandenen Daten das Keimbeet und die Wirkung des Mikrohabitats auf die Anzahl
der Keimlinge untersucht werden.
Von den 20 vorkommenden Baumarten im Gebiet wurde der Bergahorn (Acer pseudoplatanus), die Buche (Fagus sylvatica), die Esche (Fraxinus excelsior), die Fichte (Picea abies), die
Hagebuche (Carpinus betulus) und die Tanne (Abies alba) genauer untersucht. Der räumliche
Zusammenhang von Samenbäumen und Keimlingen wurde anhand von erstellten Samenbaumkarten, gemessenen Distanzen von Samenbäumen zu Keimlingen und der Wirkung der
Basalfläche auf die Anzahl der Keimlinge untersucht. Anhand der Grösse eines Samenbaumes und der Distanz zu den Keimlingen wurde ein Samendichte-Index berechnet, welcher als
erklärende Variable zur Vorhersage der Anzahl Keimlinge in generalisierten linearen gemischten Modellen (GLMM) verwendet wurde. Das Keimbeet der Baumarten wurde mit einer Hauptkomponentenanalyse untersucht und die Wirkung des Mikrohabitats auf die Keimlinge durch
die Integration in den GLMMs analysiert.
Die gefundenen Resultate zeigen, dass die Baumarten des Bestandes mit den Baumarten der
Keimlinge grösstenteils übereinstimmen, obwohl es zahlenmässig starke Unterschiede zwischen den Baumarten gibt. Mit zunehmender Distanz vom Samenbaum nimmt die Anzahl der
Keimlinge ab und dass dieser Effekt hängt mit den Eigenschaften der Samen zusammen. Das
Keimbeet der untersuchten Baumarten kann beschrieben werden, wobei nicht für jede Baumart ein spezifisches Keimbeet charakterisiert werden kann. Mit den GLMM lassen sich Vorhersagen zur Anzahl der Keimlinge bei gegebenen Samenbäumen und Mikrohabitat in weiteren
Beständen machen, welche als Hilfe bei der Waldbewirtschaftung gebraucht werden können. Show more
Permanent link
https://doi.org/10.3929/ethz-b-000438035Publication status
publishedPublisher
ETH ZürichOrganisational unit
03535 - Bugmann, Harald / Bugmann, Harald
More
Show all metadata
ETH Bibliography
yes
Altmetrics