Bestimmungsfaktoren der Performance des schweizerischen Breitbandmarktes im internationalen Vergleich

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Date
2011-02Type
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Abstract
Ziel der Studie ist die Bewertung der Performance des Breitbandmarktes in der Schweiz im internationalen Vergleich unter besonderer Beachtung des Einflusses von regulierungs- und wettbewerbsrelevanten Grössen.<br/>Ein zentrales Kriterium zur Beurteilung des Breitbandmarktes ist die Verbreitung von Breitbandtechnologien innerhalb eines Landes. Die am häufigsten verwendete Statistik zum Vergleich der Verbreitung der Breitbandtechnologie zwischen Ländern stammt von der OECD. Für alle OECD Länder werden dort basierend auf Anschlussdaten die Anzahl Anschlüsse pro 100 Einwohner eines Landes miteinander verglichen. In der neuesten Statistik von Dezember 2008 belegt die Schweiz mit 33.5 Anschlüssen pro 100 Einwohner den vierten Rang. Dies mag auf den ersten Blick erstaunen, hat doch die Schweiz den Telekommunikationsmarkt im Vergleich mit anderen Ländern erst sehr spät zu öffnen begonnen. In dieser Studie wird anhand von ökonometrischen Analysen untersucht, von welchen Faktoren die Verbreitung von Breitbandinternet primär bestimmt wird.<br/>Die wichtigste Erkenntnis unserer ökonometrischen Analyse der Bestimmungsfaktoren der Breitbandpenetration auf der Basis von OECD-Daten für die Periode 2007/2008 ist, dass für den kurzen Zeitraum, den wir untersucht haben, die strukturellen Faktoren (wie GDP pro Kopf, Grad der Ungleichmässigkeit der Einkommensverteilung, Ausbildungsniveau, Bevölkerungsdichte etc.) ein beträchtlich höheren Erklärungsbeitrag für die Verbreitung von Breitbandanschlüssen beisteuern als Variablen, die unter dem Politikeinfluss stehen, nämlich der Preis, die Variable für den technologiebezogenen Wettbewerb (welche den Inter-Plattform-Wettbewerb widerspiegelt) und die regulierungsbezogenen Variablen. Unter den regulierungsbezogenen Faktoren sind (a) die spät eingeführte Entbündelung, (b) hohe institutionell bedingte Eintrittsbarrieren und (c) ein hoher Staatanteil am Telekommunikationsmarkt, die negativ auf die Penetration wirken.<br/>Die Analyse der Abweichung vom OECD-Mittelwert der in der ökonometrischen Analyse berücksichtigten Bestimmungsfaktoren für die einzelnen Länder zeigt, dass die Schweiz hinsichtlich der meisten strukturellen Faktoren zu den jeweils sechs Ländern gehört, welche die grössten (absolute) Abweichungen vom OECD-Mittelwert, somit auch die stärksten (positiven) Penetrationseffekte aufweisen. Bezüglich der Preisvariablen befindet sich die Schweiz (zusammen mit Dänemark, Island und den USA) in der Nähe des OECD-Durchschnitts und somit im Mittelfeld. Die im Vergleich späte Entbündelung und der immer noch hohe Staatsanteil am Telekommunikationsmarkt sind die zwei regulierungsbezogenen Faktoren, bei welchen die Schweiz schlechter als der OECD-Durchschnitt abschneidet. Da sich der Staatsanteil in unserem Modell allerdings nur schwach auf die Penetration auswirkt, fällt diese Differenz gesamthaft kaum ins Gewicht. Dies im Gegensatz zu den Anzahl Jahren seit der Entbündelung, welche sich deutlich stärker auswirken.<br/>Die Resultate zeigen, dass das gute Abschneiden der Schweiz bezüglich der Verbreitung von Breitbandinternet primär auf die gute Ausgangslage bezüglich der strukturellen Faktoren im Vergleich mit anderen OECD-Ländern zurückzuführen ist. Hätte man mit der Entbündelung des Telekommunikationsmarktes allerdings früher begonnen, hätte womöglich eine noch höhere Penetration erreicht werden können. Show more
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https://doi.org/10.3929/ethz-a-010700045Publication status
publishedJournal / series
KOF StudiesVolume
Publisher
KOF Swiss Economic Institute, ETH ZurichSubject
LEISTUNGSBEWERTUNG + BETRIEBLICHE LEISTUNGSMESSUNG (BETRIEBSWIRTSCHAFT); SWITZERLAND (CENTRAL EUROPE). SWISS CONFEDERATION; SCHWEIZ (MITTELEUROPA). SCHWEIZERISCHE EIDGENOSSENSCHAFT; BROADBAND NETWORKS (TELECOMMUNICATIONS); PERFORMANCE ASSESSMENT + PERFORMANCE MEASUREMENT (BUSINESS ECONOMICS); TELECOMMUNICATION INDUSTRY; FERNMELDEINDUSTRIE; BREITBANDNETZWERKE (NACHRICHTENTECHNIK)Organisational unit
02525 - KOF Konjunkturforschungsstelle / KOF Swiss Economic Institute
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