Technologie zur Beobachtung und Verifizierung von Waffenstillständen: Erkenntnisse aus der Ukraine März 2014 – Februar 2022

Abstract

In diesem Beitrag betrachten Alexander Hug und Simon J. A. Mason die Rolle von Technologie bei der Beobachtung von Waffenstillständen. Die Erkenntnisse aus dem Kapitel basieren auf den Erfahrungen der 2014 begonnenen und nach dem russischen Angriff auf die Ukraine im April 2022 beendeten Beobachtermission der OSZE in der Ukraine. Die Mission setzte Technologien wie Drohnen, Satellitenbilder und Sensoren ein und erhöhte und ergänzte so die Reichweite und Effizienz menschlicher Beobachterinnen und Beobachter. Technologie hat damit zur Beobachtung und Verifikation eines Waffenstillstands in Europas akutestem Konflikt beigetragen. Gemäss den Autoren darf sie aber nicht isoliert eingesetzt werden, beinhaltet Risiken, und ihre Einbettung erfordert geeignete Strukturen und Mittel. Deshalb erörtern Hug und Mason, welche Konsequenzen sich für Akteure wie die Schweiz oder andere OSZE-Staaten in Bezug auf Fachleute, Ausrüstung und Strukturen der Missionen ergeben.

In this part of the Bulletin 2022, Alexander Hug and Simon J. A. Mason consider the role of technology in monitoring ceasefires. The findings of the chapter are based on the experiences of the OSCE observer mission in Ukraine, which began in 2014 and ended after the Russian attack on Ukraine in April 2022. The mission used technologies such as drones, satellite imagery and sensors, increasing and complementing the range and efficiency of human observers. Technology has thus contributed to the observation and verification of a ceasefire in Europe's most acute conflict. According to the authors, however, it must not be used in isolation, it involves risks and its embedding requires suitable structures and resources. Hug and Mason therefore discuss the consequences for actors such as Switzerland or other OSCE states in terms of experts, equipment and structures of the missions.