Verkehrsmodellierung im UVEK: Evaluierung der nationalen Güterverkehrsmodellierung
Abstract
Im Rahmen der nationalen Verkehrsmodellierung im UVEK (VM-UVEK) betreiben ARE, ASTRA und BAV neben dem Nationalen Personenverkehrsmodell (NPVM) auch ein disaggregiertes Modell zum Güterverkehr (NGVM). Methodische und technische Gründe schränken den Anwendungsbereich des NGVM ein, zudem fokussiert es auf den Binnenverkehr. Vor diesem Hintergrund wurde eine Evaluierung der nationalen Güterverkehrsmodellierung angestossen. Die Evaluierung wurde nach drei Schwerpunkten gegliedert: Analyse des Bedarfs an Fragestellungen zum Güterverkehr, Auslegeordnung zu Methoden und (vergleichbaren nationalen) Modellen inkl. des bestehenden Modells sowie Sichtung der Verfügbarkeit von (modellrelevanten) Daten zum Güterverkehr. Ziel war es, aus der Evaluierung Stossrichtungen und Strategien für die weitere Entwicklung der Nationalen Güterverkehrsmodellierung abzuleiten. Die Bedarfsanalyse hat gezeigt, dass es einen breiten, künftig gar steigenden Bedarf an strategisch modellierten Daten zum Güterverkehr gibt. Die damit verbundenen Fragestellungen lassen sich grob in solche mit eher aggregiertem Blickwinkel (nationale Ebene, zusammengefasste Marktsegmente) und solche mit stark disaggregiertem Blickwinkel (örtlich eingegrenzt, auf Teilsegmente fokussierend) unterscheiden. Die Betrachtung von Methoden und Modellen hat gezeigt, dass die Komplexität der Wirkungszusammenhänge im Güterverkehr die Möglichkeiten der Modellierung begrenzt – zumindest ist derzeit kein Modell in Sicht, welches gegenüber dem bestehenden, eher disaggregiert arbeitendem NGVM signifikante Vorteile aufweisen würde. Es gibt aber Methoden, welche mit aggregierten Ansätzen vereinfachend einige der übergeordneten Fragestellungen besser abzubilden vermögen als disaggregiert arbeitende Modelle. Die Datenlage lässt sich ähnlich zweiteilen: Für eher übergeordnete Blickwinkel und den dafür infrage kommenden Modellen liegen deutlich mehr Daten vor als für disaggregierte Betrachtungsweisen, wobei Daten mit Prognosecharakter generell nur eingeschränkt verfügbar sind. Die Einstellung der nationalen Güterverkehrsmodellierung wäre aus Sicht des Bedarfes kontraproduktiv; der Aufbau eines neuen disagregierten Modells bietet sich ebenfalls nicht an. Daher erscheint es empfehlenswert, im weiteren Umgang zu einer nationalen Güterverkehrsmodellierung eine Strategie zu verfolgen, die modular die aggregierten und disaggregierten Blickwinkel berücksichtigt und dabei das bestehende NGVM einbezieht. Etappenweise könnte mit dem Aufbau eines aggregiert arbeitenden Modells begonnen werden – abgestimmt auf spätere Querbeziehungen zum bestehenden Modell. Dieses ist dann für disaggregierte Betrachtungen zu optimieren. Begleitet werden sollte die Nationale Güterverkehrsmodellierung von einem Betriebskonzept und einer angemessenen Kommunikation zu den Möglichkeiten und Grenzen der Daten, Methoden und Modelle. Show more
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Bundesamt für Raumentwicklung (ARE)Organisational unit
03674 - Weidmann, Ulrich / Weidmann, Ulrich
02226 - NSL - Netzwerk Stadt und Landschaft / NSL - Network City and Landscape
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