Die Rolle von Bestandserneuerungen bei der zukünftigen Entwicklung der Stadt Luzern und deren soziodemografische Auswirkungen
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2016-06Type
- Master Thesis
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Die Bevölkerung der Stadt Luzern ist zwischen 2000 und 2014 auch bedingt durch den internationalen Wanderungssaldo um rund 8’600 Personen auf 81’000 Einwohner gewachsen. Bis 2030 wird von einem weiteren Wachstum von rund 3’000 bis 9’500 Personen ausgegangen. Für die damit verbundene Schaffung von zusätzlichem Wohnraum gilt es, eine nachhaltige Innenentwicklung anzustreben. In der Stadt Luzern sind viele sanierungsbedürftige Gebäude vorhanden. Eine Kombination dieser zukünftigen Erneuerungen mit der Nutzung von Geschossflächenreserven durch Anbau, Aufstockung oder Ersatzneubau stellt eine wichtige Form der Innenentwicklung dar. Im Rahmen dieser Masterarbeit wurden für die Stadt Luzern Geschossflächenreserven für Wohnnutzungen von rund 620’000 bis 1’240’000 m2 bestimmt. Daraus wurden die Grundstücke mit interessanten Reserven bestimmt, bei welchen bis 2030 eine Erneuerung ansteht und grössere Geschossflächenreserven vorhanden sind. Mit gezielten Mobilisierungsmassnahmen kann dadurch Wohnraum für rund 1’200 bis 2’400 Personen geschaffen werden. Mit den geltenden gesetzlichen Rahmenbedingungen kann damit rund 13 bis 80 % des Bevölkerungswachstums mit Bestandserneuerungen abgedeckt werden. Zudem ist die Aktivierung der unüberbauten Bauzonen und deren effiziente Ausnützung für die Schaffung von zusätzlichem Wohnraum essentiell. Mit der Zusammenführung der Bau- und Zonenordnungen von Luzern und Littau sollen zudem Auf-, Ein- und Umzonungen eingehend geprüft werden. Damit sollte das erwartete Bevölkerungswachstum aufgenommen werden können, ohne dass eine Ausdehnung des Siedlungsrandes nötig sein wird. Grössere Erneuerungen am Bestand können die Wohnfläche oder den Wohnungsmix beeinflussen. Auch die durchschnittliche Wohnfläche pro Person beeinflusst den Bedarf an Wohnraum massgeblich. Im Zusammenhang mit den meist steigenden Mietpreisen der erneuerten Gebäude wird teilweise eine andere Bewohnerschaft angesprochen. Soziodemografische Veränderungen der Bewohner sind die Folge. In ausgewählten Gebieten mit Erneuerungen zwischen 2001 und 2014 in der Stadt Luzern hat sich die Wohnfläche pro Person vor und nach der Erneuerung unterschiedlich verhalten. Es kam jedoch in keinem der Gebiete zu einer Entdichtung. Der Anteil der jungen, ledigen Personen hat in den erneuerten Objekten tendentiell zu- und der Anteil der über 65-jährigen Personen abgenommen. Es konnten Hinweise gefunden werden, dass vermehrt auch junge Gentrifier in den erneuerten Wohnungen leben und einkommensschwächere Personen aus der Stadt Luzern verdrängen. Zur Vermeidung solcher Effekte werden Massnahmen und Handlungsempfehlungen vorgeschlagen, in welchen gemeinnützige Wohnungen und städtischen Grundstücke eine Schlüsselrolle spielen. Show more
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https://doi.org/10.3929/ethz-b-000207273Publication status
publishedPublisher
ETH ZürichOrganisational unit
03726 - Scholl, Bernd (emeritus)
02226 - NSL - Netzwerk Stadt und Landschaft / NSL - Network City and Landscape
02655 - Netzwerk Stadt u. Landschaft ARCH u BAUG / Network City and Landscape ARCH and BAUG
Notes
IRL - Institut für Raum- und Landschaftsentwicklung. Professur für RaumentwicklungMore
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