Über die Invasivität der Douglasie und ihre Auswirkungen auf Boden und Biodiversität
Abstract
In der Diskussion um die Aufrechterhaltung der Ökosystemleistungen von Wäldern im Klimawandel stehen dem Nutzen von gebietsfremden Baumarten ernsthafte Bedenken des Naturschutzes gegenüber. Die Frage, ob eine Baumart invasiv ist oder nicht, bringt die beiden Positionen auf den Punkt. Der vorliegende Artikel überprüft den Invasivitätsstatus für die Gewöhnliche Douglasie (Pseudotsuga menziesii [Mirb.] Franco), die als Zukunfts-baumart gilt. Es wird dabei von der in der Schweiz gültigen Definition ausgegangen, wonach sich ausbreitende gebietsfremde Arten invasiv sind, wenn sie die Biodiversität und Ökosystemleistungen beeinträchtigen oder Mensch und Umwelt gefährden. Angesichts fehlender Hinweise auf eine selbstständige Ausbreitung der Baum-art kann die Douglasie in der Schweiz nicht als invasiv bezeichnet werden. Vergleichsstudien in Mitteleuropa belegen, dass der Anbau der Douglasie nicht nachteilig auf die Bodeneigenschaften wirkt. Im Vergleich zu Rein-und Mischbeständen aus Eiche, Buche und Fichte bieten jedoch Douglasienreinbestände ungünstigere Lebens-räume für Tier-und Pilzarten, was sich in geringeren Artenzahlen ausdrückt. Für Gefässpflanzen und Moose sind die Unterschiede stark von der Bestandesstruktur abhängig und daher steuerbar. Wir folgern daher, dass die Douglasie in naturnah bestockten Wäldern beigemischt werden kann, wobei mögliche Auswirkungen auf die Biodiversität kontinuierlich beobachtet werden müssen. Show more
In the discussion on the maintenance of forest ecosystem services during climate change, the use of non-native tree species has been advocated by forestry, but there are major concerns regarding nature conservation. In brief, the crucial question to be answered by both parties is whether a tree species is invasive or not. This article reviews the invasiveness status of the Common Douglas-fir (Pseudotsuga menziesii [Mirb.] Franco) that is considered a future tree species. Thereby we use the Swiss definition of an invasive species -i.e. spreading alien species that threatens ecosystems, biodiversity, humans or the environment. Given the lack of evidence for self-sustaining spread, Douglas-fir cannot be considered invasive. Based on comparative studies in Central Europe, the cultivation of Douglas-fir does not negatively affect soil conditions. However, in comparison to pure and mixed stands of oak, beech and Norway spruce, pure stands of Douglas-fir offer less favorable habitats for animal and fungi species, which is reflected in lower species numbers. For vascular plants and mosses, the differences are strongly dependent on the stand structure and can therefore be controlled by management. We conclude that Douglas-fir can be admixed to forests comprised of native tree species, whereby possible effects on biodiversity must be continuously monitored. Show more
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Journal / series
Schweizerische Zeitschrift für ForstwesenVolume
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Publisher
Schweizerischer ForstvereinSubject
biodiversity; comparison of stands; invasion; Pseudotsuga menziesii; soil properties; species groupsMore
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